Dann gehen alle aus der Stube; die Tür wird zugemacht; der Gesang verstummt; Wolken treten vor den Mond; warm liegt das Bettzeug um mich, schattenhaft schwanken die Pferdeköpfe in den Fensterlöchern. «Weisst du», höre ich, mir ins Ohr gesagt, «mein Vertrauen zu dir ist sehr gering. Du bist ja auch nur irgendwo abgeschüttelt, kommst nicht auf eigenen Füssen. Statt zu helfen, engst du mir mein Sterbebett ein. Am liebsten kratzte ich dir die Augen aus.» «Richtig», sage ich, «es ist eine Schmach. Nun bin ich aber Arzt. Was soll ich tun? Glaube mir, es wird auch mir nicht leicht.» «Mit dieser Entschuldigung soll ich mich begnügen? Ach, ich muss wohl. Immer muss ich mich begnügen. Mit einer schönen Wunde kam ich auf die Welt; das war meine ganze Ausstattung.» «Junger Freund», sage ich, «dein Fehler ist: du hast keinen Überblick. Ich, der ich schon in allen Krankenstuben, weit und breit, gewesen bin, sage dir: deine Wunde ist so übel nicht. Im spitzen Winkel mit zwei Hieben der Hacke geschaffen. Viele bieten ihre Seite an und hören kaum die Hacke im Forst, geschweige denn, dass sie ihnen näher kommt.» «Ist es wirklich so oder täuschest du mich im Fieber? » «Es ist wirklich so, nimm das Ehrenwort eines Amtsarztes mit hinüber.» Und er nahm's und wurde still.
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